Die beste Art, sich zunächst einen
Überblick über die Dingle Peninsula zu verschaffen, ist eine
Fahrt um den Slea Head Drive. Auf der rund 30 Kilometer langen
Straße entlang der Küste entdeckt man atemberaubende
Ausblicke, zahllose archäologische Relikte, interessante Museen
und viele stille Plätze, um einfach dazusitzen und zu schauen. Man
sollte sich allerdings beim Fahren vom grandiosen Panorama der irischen
Küste besser nicht ablenken lassen: Der Slea Head Drive ist meist
sehr schmal, Ausweichen ist wegen der Fuchsienhecken und
Steinwälle am Straßenrand kaum möglich und es sind auch
viele Radfahrer und Fußgänger unterwegs.
Start der Tour ist meist Dingle. Fährt man
im Uhrzeigersinn den Slea Head Drive entlang, so gelangt man nach
einigen Kilometern zum Ventry Beach. Zwar gibt es an dem endlosen
schönen Sandstrand einen Campingplatz und auch ein paar mutige
Badende, aber meist gehört der Strand den Spaziergängern,
Muschelsammlern und vor allem Reitern. Die meisten Pferdefreunde lassen
ihre Rösser langsam am Wasser entlangwandern (wandern Pferde oder
wie heißt es, wenn sie einfach gehen?). Hin und wieder
genießen aber Pferd und Reiter die Freiheit, über den
kilometerlangen Sandstrand dahinzujagen. Danach müssen sie dann
die erhitzten Fesseln im kalten Wasser des Ventry Harbour abkühlen.
Zwischen Ventry und Fahan kommt
man an einem Museum für keltische Archäologie vorbei. Es ist
recht unscheinbar; man erkennt es durch die Hinweisschilder und den
Ziegenbock mit dem Halstuch, der davor angepflockt ist. Nehmen Sie sich
die Zeit und machen Sie einen Rundgang durch das Museum. Neben der
Geschichte der Kelten kann man dort auch ein Mammut, keltische
Kunstwerke und allerlei Trödel aus jüngerer Vergangenheit
bestaunen und zum Teil auch kaufen.
Einige
Kilometer weiter die Küstenstraße entlang gelangt man zum
Dunbeg Fort. An der Straße fällt rechts
zunächst
das "Stonehouse Restaurant" auf, ein seltsames, aus
Steinen aufgeschichtetes Haus mit charakteristischer Form. Hier kann
man zur Mittagszeit einen Lunch nehmen.
In Irland ist es nach unserer
Beobachtung eher untypisch, mittags ernsthaft zu essen. Meist gibt es
nur ein Sandwich, die fast überall angebotene "Homemade Soup of
the Day" (ich bin ja begeisterter Suppenesser, aber das war mitunter
ein undefinierbares graues dickflüssiges Etwas, siehe Bild) oder
das empfehlenswerte "Seafood Chowder", eine gute und gehaltvolle Suppe
aus Fischen und Meeresfrüchten. Übrigens: War ich bisher der
Meinung, Gaststättenbesuche in Deutschland wären ziemlich
teuer, so nehme ich dies reumütig zurück. Das Preisniveau
irischer Gasthäuser liegt noch deutlich darüber, jedenfalls
in den Touristenorten, wo wir waren. Selbst in Deutschland eher
preiswerte chinesische oder italienische Restaurants sind in Irland
nichts für den schmalen Geldbeutel. Wer mit Familie nach Irland
fährt und nicht gerade zu den Besserverdienenden gehört, tut
gut daran, sich eine Ferienwohnung oder Ferienhaus mit eigener
Kochmöglichkeit zu suchen. Und wer zu viert in eine
Gaststätte geht, dort ein eher schlichtes Irish Stew, Shepherds
Pie oder Bacon and Cabbage ißt und ein Pint
Guinness oder eine
Cola dazu trinkt, kommt kaum unter 55 bis 60 Euro wieder heraus.
Hat man sich im "Stonehouse Restaurant"
gestärkt, so geht es auf der anderen Straßenseite hinunter
zum Dunbeg Fort. Das über 1000 Jahre alte Fort liegt unmittelbar
oberhalb der Klippen der Dingle Bay. Das System aus Steinwällen,
unterirdischen Gängen, Bienenkorbhütten und Kammern ist noch
gut erkennbar. Allerdings sind Teile des Forts bereits von den Klippen
gestürzt; ein anderer Teil ist kurz davor.
Nächster touristischer und archäologischer Höhepunkt am
Slea Head Drive sind die Beehive
Huts, die Bienenkorb-Hütten, bei
Fahan. Umgeben von Steinwällen findet man dort mehrere dieser
seltsamen, nur aus Steinen aufgeschichteten Hütten vor. Obwohl
kein Krümel Mörtel verwendet wurde, sind sie
außerordentlich haltbar und vollkommen wasserdicht. Einst
dienten sie als Gebetszellen von Eremiten, aber auch als
Lagerstätten für Heu und Getreide.
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Diese Seite im WWW: www.heikostreich.de/dingle/sleaheaddrive1.htm Letzte Änderung: 30.11.2005 |
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